körperpräsenz und -kommunikation
Nach vielen Jahren intensiver Beschäftigung mit Beziehungen, dem Erforschen von Trauma, Schmerzen und Leiden ganz generell im Rahmen unserer Gesellschaft und Kultur, die so stark von Leistung, Wettbewerb, Konsum und Macht geprägt ist, interessiert mich im Kern die Frage:
Will ich dem Leben vertrauen und JETZT der Angst vor Enge, Dunkelheit und Tod tief in die Körperlichkeit folgen?
Indem ich alle Identitäten loslasse, spüre und wahrnehme was ist, ohne es verstehen zu müssen, geschieht Entspannung und ich lande in meiner Stille, aus der alle Lebensfreude sprudelt. Wichtig ist zu erfahren, dass Freude nicht bedeutet glücklich zu sein. Freude bedeutet ALLES fühlen zu können.
Ich schreibe bewusst ‚vertrauen wollen‘, im Gegensatz zu unserem gängigen Narrativ, wonach die Welt erst anders sein muss, besser, ein sicherer Ort… bevor ich dem Leben vertrauen kann und somit aufhören, ums Überleben zu kämpfen. Es ist meine Entscheidung. Das Leben muss und wird mir nicht beweisen, dass ich ihm vertrauen kann. Ich kann nur entscheiden, dass und wie tief ich es erfahren will und es dann zulassen. Denn das Leben ist per se unsicher und veränderlich, in ständigem Wandel.
Mein Körper dient mir in dieser physischen Welt als Erfahrungsraum. Er ist mein bester und ehrlichster Freund, der mich zu jeder Zeit leibhaftig erleben lässt, WAS ICH BIN. Spielerisch geschieht das über die Wahrnehmung, wie präsent ich gerade bin und wo. Die Sprache mit der er kommuniziert ist mein Wohlbefinden, meine Sinnlichkeit. So sind physische und psychische (Krankheits-) Symptome schlicht körperlicher Ausdruck meines Bewusstseins und nichts was wegtherapiert werden müsste.
Anders ausgedrückt: mein Körper will nicht funktionieren, sondern geliebt werden. Um mich jedoch lieben zu lassen, darf ich mich empfänglich
Ich bin hier und alles ist jetzt. (Edith Eva Egner)